Beiträge von StephanW

    Hallo zusammen,

    die Bilder 9 und 10 zeigen eine Griseinae, möglicherweise Russula parazurea. Aber bei Griseinae braucht es meistens Bestimmungsprogramm, so rein per Foto lassen sie sich nicht bestimmen. Bei 11 und 12 ist dagegen ein Frauentäubling gut möglich. Dessen Eisensulfatreaktion auf der Stielrinde ist negativ, man sieht nur ein sehr blasses Grün (so wie halt Eisensulfat gefärbt ist).

    Hallo Till,

    das ist per Foto nicht mehr zu klären, da der Pilz so alt ist, dass die Farben nicht mehr stimmen und die Stielrinde so schneckenzerfressen ist, dass die ursprüngliche Stielstruktur nicht mehr zu erkennen ist. Mich erinnert der Pilz entfernt an einen Fahlen Röhrling (Hemileccinum impolitum), aber das ist nur geraten, und andere User werden in diesem Pilz noch Anderes erkennen.

    Die einzige Idee, die ich hätte: fahre noch einmal an den Standort und halte nach jüngeren, besseren Exemplaren Ausschau, vielleicht stehen da noch welche herum.

    FG

    StephanW

    Hallo Daniela,

    bei "kein auffälliger Geruch" ist der Schuppige Porling (Polyporus squamosus) nicht plausibel, denn der Schuppige Porling riecht sehr auffallend nach Mehl/Gurke. Bevor du an diesen Pilz das Etikett "bestimmt" dran machst, solltest du das mit dem Geruch unbedingt verifizieren. Es gibt andere Polyporus dieses Aussehens, aber ohne auffälligen Geruch.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    die Pilze A und B sind wohl beides der Voreilende Ackerling. Keine Ahnung, wie man hier auf Weißsporer kommt, da wurde offenbar kein Sporenabwurfpräparat gemacht. Der angebliche Weidentintling ist im angegebenen Habitat (Buchen-Eichen-Wald) relativ zweifelhaft, das könnte auch einfach ein Haustintling sein. Die Fotos haben irgendwie so blasse Farben und einen milchigen Schleier, daher ist das schwer zu beurteilen.

    FG

    StephanW

    Natürlich sollte man nicht den Fehler machen und echten Waldmeistergeschmack mit dem Aroma aus dem Chemielabor verwechseln, das man aus der grünen Brause oder der Götterspeise kennt. Echte Erdbeeren schmecken ja auch nicht wie dieses chemische Erdbeeraromazeugs, worüber manche allen Ernstes enttäuscht sind.

    Ob Waldmeister wirklich so ungiftig ist, wie oben gesagt wurde? Zumindest ist er in Großmenge definitiv unbekömmlich, das wussten schon die Großeltern.

    FG

    StephanW

    Also, auf so manchen Forums-Pilzsuchtreffen wurde durchaus so gesprochen. Soll heißen, die Sprache hat mich jetzt nicht geschockt. So ist Sprache, die nicht im Voraus durchgeplant ist, sondern in diesem Moment entsteht, authentisch halt.

    FG

    StephanW

    Hallo Leo,

    nein, das sind keine Maipilze, sondern Voreilende Ackerlinge (Agrocybe praecox). Zwar ungiftig, aber mir persönlich schmecken sie mit ihrer deutlichen Bitternote gar nicht. Zum Essen kann ich sie nicht empfehlen.

    Wie kannst du zuverlässig Maipilze von Ackerlingen unterscheiden? Durch einen Sporenabwurf. Maipilze haben helles Sporenpulver, Ackerlinge dagegen schmutzig graubraunes.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    ich hatte das so verstanden, dass Kai.2 eigentlich nur wissen wollte, ob seine Kinder wegen der Pilze in Lebensgefahr aind oder nicht. Da kann man klar Entwarnung geben. Man vergiftet sich an Pilzen nur, wenn man sie isst. Und das haben die Kinder ja sicher nicht vor.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    sehr schön, dass sich jemand mit einem solchen Video Mühe gemacht hat. Der Spirit einer Morchelsuche wurde meiner Meinung nach perfekt eingefangen, und der Typ mit dem Morchel-T-Shirt kennt sich wirklich aus und hat sehr viel Erfahrung, sodass man seinen Tipps auf jeden Fall glauben kann und vielleicht trotz der fortgeschrittenen Natur doch noch mal selber loszieht.

    "Morcheln finden wie die Profis" als Videotitel ist freilich ziemlicher Unfug. Zunächst einmal gibt es keine "Morchelfindeprofis", höchstens "Morchelauskenner", denn in der Natur wachsende Morcheln sind nach dem Bundesartenschutzgesetz streng geschützt, dürfen nur in Kleinstmengen gesammelt werden, und sind allein schon daher für sogenannte "Profis" uninteressant. Die vier Jungs dürften zusammen etwa vier kg Morcheln bei sich haben, sonst bekämen sie Probleme mit der Behörde. Wären sie in einem ausgewiesenen NSG unterwegs, gäbe es schon ab der ersten Morchel Probleme. Bei einer Fundmenge wie der im Video gezeigten, gesammelt in einem NSG, wären etwa 500 Euro Bußgeld fällig.

    Auch die Auskenner sind komplett von den Witterungsverhältnissen abhängig und können auch nicht mehr als immer nur die ihnen bekannten Morchelstellen absuchen. Das kam in dem Video sehr gut raus. Es ist daher gut möglich, dass ein "Nicht-Auskenner" zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und seine Eimer voll hat, während für den "Profi" nur dürre, schimmlige Einzelexemplare übrig bleiben. Das Einzige, das der Auskenner dem Nicht-Auskenner voraus haben könnte, ist der "Morchelblick", der es ermöglicht, auch relativ gut versteckte bzw. getarnte Morcheln überhaupt erstmal zwischen all dem Gras und Laub zu sehen. Oder vielleicht noch die Fähigkeit, anhand von zuvor gefallenen Regenmengen und aktuellen Nachttemperatur- und Luftfeuchtigkeitswerten den richtigen Suchzeitpunkt zu erahnen.

    Das zweite Problem bezieht sich auf das Projekt "Bodenatlas anhand der pH-Werte". Auch ein solcher Bodenatlas macht nicht sehr viel Sinn, da die Bodenazidität lokal und regional stark schwanken kann. Ein ehedem steinpilz- und pfifferlingsreicher "Wald" (eigentlich ist es zumeist ein bewirtschafteter Forst und kein naturnaher Wald) kann durch einmalige forstliche Kalkdüngung mit einhergehender pH-Wert-Erhöhung in eine komplette Speisepilzwüste verwandelt werden, etwa wie eine Magerwiese durch einmalige Gülledüngung all ihrer ehemaligen Wiesenpilzvorkommen beraubt sein kann. Die Absauerung eines Waldbodens durch Regeneintrag (mittel- bis langfristige pH-Wert-Erniedrigung) ist ja hinlänglich bekannt, so dass auch durch lokalen Regeneintrag die Bodenazidität beeinflusst ist.

    Weitaus sinnvoller als das Erforschen der "Müsste-eigentlich-sein-Verhältnisse" in einem Bodenatlas ist daher die eigene Beobachtung der lokalen Bodenverhältnisse anhand der Kraut- und Moosschicht, also von vor Ort vorhandenen Zeigerpflanzen und -moosen. Mit anderen Worten, man muss sich daran üben "gute" Pilzstellen direkt vor Ort anhand der vorhandenen Vegetation zu erkennen. Zuverlässige Anzeiger niedrigerer pH-Werte sind z. B. dichtes Moos und fruktifizierende (!) Heidel- und Preiselbeeren. Wo der Boden so ist, wird man mit der Suche nach Steinpilzen und Pfifferlingen Erfolg haben. Dagegen wird kalkhaltiger Boden durch einen reichen Waldkräuter- (z. B. Waldmeister) und Gras-(z. B. Haargerste oder Hainsimse)bewuchs angezeigt. Die im Wald vorhandenen Schneckenarten sind bei geringer Azidität solche mit "Schneckenhaus" (auch dies wurde in dem Video lobenswert erwähnt), auf saurem Boden findes sich dagegen überwiegend oder sogar allein Nacktschnecken.

    Mein Fazit: trotz des reißerischen Titels ein mehr als nur unterhaltsames halbes Stündchen, das man auf jeden Fall gesehen haben sollte, wenn man sich für Morchelsuche interessiert.

    FG

    StephanW

    Hallo Pilzi63,

    was du genau unter einem Ökogramm verstehst, weiß ich nicht. Auf jeden Fall gibt es ein Werk über die Pilzflora Baden-Württembergs, "Die Großpilze Baden-Württembergs" mit Namen, in welchem bei jedem bisher in Baden-Württemberg nachgewiesenen Basidiomycet dabeisteht, in welchem Waldtyp und über welchem Bodentyp mit welcher Wahrscheinlichkeit die Art vorkommt. Das Umgekehrte, also etwa eine Übersicht, welche Pilzarten insgesamt z. B. in einem Cephalanthero-Fagetum über Jurakalk oder einem Bazzanio-Piceetum über Urgestein vorkommen, müsstest du aus den dort gemachten Angaben selbst kompilieren - eine schöne Literatur-Forschungsarbeit für pilzarme Jahreszeiten! Danach hättest du freilich den kompletten Überblick, wo genau die Pilzarten vorkommen können, die dich interessieren. Selbstverständlich ist es schon so, dass du wissen müsstest, was ein Cephalanthero-Fagetum oder ein Bazzanio-Piceetum überhaupt ist.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    Unmut gab es hier keinen. Nur einen dezenten Hinweis darauf, was bei einer Pilzbestimmung möglich ist und was nicht. Bei Pilzen ist es eben nicht so, dass ein sogenannter Experte einen Pilz auf einem Foto sieht, daraufhin ein wenig in seinem optischen Gedächtnis kramt und dann einen Artnamen raushaut. Es kommt immer auf den Pilz drauf an, nicht auf das Expertentum an sich. Es gibt Arten, die kann jeder auf einem Foto sofort erkennen, auf der anderen Seite gibt es solche, die kann niemand erkennen, egal wie groß´das Expertentum ausgeprägt ist. Da braucht es Bestimmungsarbeit, die am allerbesten der leisten kann, der den Pilz live vor sich hat.

    Davon mal abgesehen gibt es bestimmungsgeeignete und wenig bestimmungsgeeignete Fotos. Und glaubwürdige und weniger glaubwürdige Zusatzinformationen. Z. B. habe ich noch nie etwas von einem Pilz gehört, der einen 20 cm breiten Hut haben kann und so aussieht wie dein Pilz In Beitrag #1.

    FG

    StephanW

    ... und nochmals so ein Pilz, von denen es mehrere Hunderte gibt, die so aussehen.

    Fazit deiner Anfrageserie: du hast zwei Möglichkeiten.

    Nr. 1: du beschäftigst dich mit solch komplizierten Pilzen wie den hier gezeigten. Um dazu belastbare Namen zu bekommen, investierst du viel Bestimmungsarbeit und -aufwand. Genau das müssten die antwortenden Forumsuser ja auch.

    Nr. 2: du lässt solche Pilze links liegen und konzentrierst dich auf diejenigen, die du in deinem Pilzbuch finden und identifizieren kannst. Du musst immer bedenken, dass in den meisten Pilzbüchern allenfalls 10 % aller vorkommenden Arten gelistet und abgebildet sind. Also findest du 90 % der von dir vorgefundenen Pilze in deinem Pilzbuch nicht.

    Ich selber bin immer nach Nr. 2 vorgegangen und kann das nur empfehlen. Denn schließlich ist es viel wichtiger, dass man weiß, wie man selber bei der Pilzbestimmung vorgeht, als dass man weiß, wie der auf einem Foto abgebildete Pilz nun heißt..

    FG

    StephanW

    Hallo Lentinus,

    es gibt aberhunderte, wenn nicht gar tausende Pilze, die so aussehen. Markant, wie du schreibst, ist an diesen eigentlich gar nichts, Es sind "little brown mushrooms" bzw. "Zackpilze", wie sie viele Hobbymykologen nennen. Ohne Kenntnis von Details wie Sporenpulverfarbe, Geruch, Lamellenhaltung, die du nicht mitgeliefert hast, und ohne Bestimmungsarbeit geht da in der Regel nichts.

    So müsste man z. B. bei Pilz 1 wissen, ob der Stiel eine schleimige Oberfläche hatte, dann könnte man ihn einigermaßen eingrenzen. Bei Pilz 2 erkennt man nicht viel mehr, als dass es ein Pilz ist.

    FG

    StephanW

    Hallo Lentinus,

    deine Anfrage lässt sich aufgrund von Fotos nicht abschließend lösen. da es sich um Pilze aus sehr artenreichen Gattungen und mit vielen Doppelgängern handelt. Fest steht, dass die Pilze aus Beitrag 1 eine andere, optisch oberflächlich ähnliche Art sind als die aus Beitrag 4. Bei den Pilzen aus Nr. 1 kann man angesichts der Größenverhältnisse, die die Fotos wiedergeben, kaum an eine Höhe von 20 cm und eine Hutbreite von 10 cm glauben. Möglicherweise liegt eine Verwechslung innerhalb deines Bildarchivs vor. Auch wenn du das von dir weist, würde auch ich für die Pilze aus Nr. 1 die Gattung Psathyrella (Faserling/Mürbling) vorschlagen. Bei denen in Beitrag 4 ist in der Tat ein Träuschling (Gattung Stropharia) möglich.

    Wenn du auch im kommenden Jahr Pilze ablichten willst, solltest du daran denken, in deine Fotoobjekte auch immer etwas Bestimmungsarbeit zu investieren, da das "Nachbestimmen" auf Basis der gemachten Fotos nur selten erfolgreich sein kann. Wichtig ist insbesondere, den Pilz mitzunehmen und einen Sporenabwurf zu nehmen. Sonst muss immer geraten werden, und was hast du schon groß von unbestätigten Ratevorschlägen?

    FG

    StephanW

    Es ist nun mal schwierig, das typische Trüffelaroma beim Transport über Hunderte oder gar Tausende Kilometer aufrechtzuerhalten. Am besten gelingen Trüffelkäufe direkt im Anbaugebiet zur Saison, also zur Wachstums- und Reifezeit. Für das ultimative Trüffelerlebnis müsste man also in den Wintermonaten ins Perigord (Frankreich) oder nach Alba (Italien) fahren und dort seine Erfahrungen machen. Als Geheimtipp hätte ich dir auf der Halbinsel Istrien die Orte Pazin, Motovun und Buzet, wo im November Trüffelmärkte stattfinden, und wo man die Albas für den halben Preis bekommt wie in Alba selber. In Buzet war ich selber schon auf einem Trüffelmarkt. Dort kannst du dir auch für einen halben Tag einen Führer mit Hunden mieten und selbst auf die Suche gehen. Auf jeden Fall weißt du nach einem solchen Erlebnis, worauf es beim Trüffelkauf ankommt, und dann kann dich niemand mehr mit halbwertigen Produkten abspeisen.

    In Deutschland hatte ich das bisher beste Angebot bei Kaufland in den Tagen direkt vor Weihnachten, es waren Perigordtrüffeln, und die waren wirklich nicht schlecht. Wenn es dich nicht stört, dass Produkte mit Trüffelaroma aufgehübscht werden, kannst du auch bei trueffelfreunde.de danach stöbern. Sie versenden, und die Produkte gibt es auch in den Lebensmittelgroßmärkten Selgros-/Transgourmet zu kaufen. Ansonsten kann man noch den Tipp geben: wenn du als Newbie losziehst, um Trüffeln zu kaufen, nimm jemand mit, der schon Erfahrung hat und dich assistieren kann.

    FG

    StephanW

    Hallo Elch,

    die von dir gezeigte Trüffel ist dem Augenschein nach nicht Tuber melanosporum und auch nicht Tuber magnatum. Diese beiden brauchen bei Reife auch keine "Wärme, um den vollen Geschmack zu entwickeln". Sondern es sollte so sein, dass wenn du sie in einem Auto, einem Haus oder sonst einem geschlossenen Raum hast, du nur die Tür aufmachen musst, und der Duft schlägt dir wie ein nasses Handtuch ins Gesicht. Es ist sehr penetrant, man riecht tagelang, dass da im Haus/im Auto irgendwo eine Trüffel vorhanden ist/war.

    Tuber melanosporum wird in der Regel ca. 5 Minuten in der Bratensauce mitgekocht, bei Geflügel werden die Scheiben vor dem Braten im Backofenunter die Geflügelhaut geschoben. Tuber magnatum wird dagegen roh über Pasta gehobelt, weil ihr Duft nicht hitzebeständig ist. Bei Lebensmitteln wiw Trüffelöl, Trüffelbutter, Trüffelkäse oder Trüffelsalami muss man damit rechnen, dass mit zugesetztem Aroma getrickst wird, welches dann nach Tuber magnatum schmeckt, also käsig-knoblauchartig.

    Wenn man frische Trüffeln kauft, sollte man vorher dran riechen dürfen. Ein Händler, der das nicht zulässt, ist unseriös. Man öffnet die Box bzw. das Glas und fächelt sich mit der Hand von dem Duft zu. ´Aus Hygienegründen hält man nicht die Nase daran und fasst die Trüffel auch nicht an. Riecht es nicht ausgesprochen aufdringlich bzw. muss man genau hinriechen, um überhaupt etwas zu riechen, ist die Trüffel aromalos, mutmaßlich unreif oder überlagert, was leider nicht selten vorkommt, und den stolzen Preis nicht wert. Die ziemlich unedlen, hierzulande gar nicht mal so seltenen Sommertrüffeln (Tuber aestivum) erkennt man an dem schwachen Geruch, der hellbeigen Gleba ("Innenleben") und der sehr grobwarzigen Exoperidie ("Schale"). Sie schmecken angenehm nussartig, aber nicht wirklich "nach Trüffel".

    FG

    StephanW

    Nein, auch da fühle ich mich von dir missverstanden. Bewerten tue ich nichts, wer bin ich denn mit meinem geringen Wissen auch, dass ich Pilzbücher bewerten könnte. Ich meinte damit nur, dass sich die im ENGEL behandelten Arten allerhöchstens auf PSV-Niveau bewegen. Aber so ist das Buch auch gedacht - es soll ja gar kein wissenschaftliches Werk sein, sondern dem Anfänger dienen, in die Materie weiter einzusteigen. Und diesen Zweck erfüllt es sehr gut.

    Einige meinen ja ein Pilzbuch immerzu danach bewerten zu müssen, wie hoch das wissenschaftliche Niveau (am besten noch die wissenschaftliche Aktualität) ist. Dabei ist doch viel wichtiger, ob das Buch seinen angedachten Zweck erfüllt oder nicht.

    FG

    StephanW

    Jetzt muss man aber definieren, was unter Trüffel verstanden wird, denn in der letzten Zusammenstellung finden sich auch Sporen von Elaphomyces (Hirschtrüffel) oder gar Basidiomyceten wie Gautieria und Hysterangium. Ursprünglich ging es hier ja um die Gattung Tuber.

    FG

    StephanW

    Hallo StephanW ,

    Verstehe ich das richtig, ist bei dem Buch Großpilze Baden Württemberg das quasi so aufgeschlüsselt : z.B. Rotbuche - Pilz a, - Pilz b, Pilz c .... ?

    Nein, ich schrieb ja: umgekehrt. Es ist quasi so aufgeschlüsselt: Pilz a - Rotbuche, Traubeneiche, Stieleiche, Roteiche, Fichte; Pilz b - Birke, Hainbuche; Pilz c - in Baden-Württemberg strikt bei Weißtanne. Auf diese Weise kannst du die Pilze erfassen, die dich überhaupts interessieren; ich gehe ganz stark davon aus, dass dich nicht alle Pilze interessieren, so wie es bei 99,5 % aller Pilzfreunde der Fall ist.

    Wenn du eine Liste haben möchtest, welche dich interessierende Pilze schon in Baden-Württemberg bei Rotbuche gefunden wurden, müsstest du es dir selber aus den dort gemachten Angaben zusammenschreiben. Im Übrigen behält man sich Dinge durch eigenes Aufschreiben viel besser als durch Sichten irgendwelcher im Internet verfügbaren vorgefertigten Listen.

    Dann habe ich für dich noch einen weiteren antiquarischen Buchtipp: "Pilzwanderungen" von Heinz Engel. Dieses Buch ist so aufgebaut, dass die heimische Pilzwelt in Habitate unterteilt wird (z. B. Kiefernwald über saurem Sandboden, oder Kalkbuchenwald, oder saurer, moosiger Fichtenforst) und dann die für diese Habitate jeweils typische Pilzgesellschaft erläutert wird - das halt auf einem recht niedrigen mykologischen Niveau..

    FG

    StephanW

    Hallo,

    zumindest umgekehrt gibt es das: welcher Pilz schon bei welchem Baum gefunden wurde. Steht in der Baden-Württemberg-Flora (Krieglsteiner et al, Großpilze Baden-Württembergs Band 1 bis 5). Gilt zwar nur für Baden-Württemberg, ist aber auf andere Regionen übertragbar. Ich selber habe die dort angegebenen Verhältnisse auf Österreich (Tirol, Kärnten, Salzburg) übertragen können.

    Von den Neophyten können die allerwenigsten Bäume in nennenswerter Zahl Mykorrhizen bilden. Die Amerikanische Roteiche kann das ziemlich gut (z. B. mit Pfifferling, Hasenröhrling, Dickschaligem Kartoffelbovist oder Grünem Knollenblätterpilz), aber z. B. die Douglasie ist in dieser Hinsicht sehr spärlich. Von einer Paulownia kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie Mykorrhiza bildet. Tropische oder subtropische Bäume bilden meistens keine Mykorrhiza, insbesondere nicht mit hiesigen Pilzarten. In den Tropen und Subtropen ist bei Bäumen die Art der Nährstofferschließung eine andere.

    FG

    StephanW

    Eine sehr schöne Zusammenstellung der diversen Trüffelsporen von Gelbfieber! Daran kann man erkennen, wie gut man einzelne Trüffelarten anhand der Sporenform, -größe und -ornament trennen kann. Die in Reihe 2 rechts müssten z. B. von Tuber rufum stammen. Tuber melanosporum ist nicht dabei, diese wären viel dunkler, wie der Pilzname schon sagt, und Tuber magnatum ist auch nicht dabei, die wären noch grobmaschiger als die, die man hier sieht.

    FG

    StephanW

    Gelbfieber rein Interessehalber wie gewinnt man eigentlich Sporen von Tuber Arten?

    Hallo AustriaMyko,

    die Sporen sitzen in den im Anschnitt sichtbaren weißen Adern, und zwar gilt: je dicker die Ader, umso größer die Chance auf Sporen. Findet man dort keine Sporen, nun dann war die Trüffel eben noch nicht reif genug.

    Hallo zusammen,

    der Geruch der Trüffel zeigt in erster Linie an, ob sich das weitere kulinarische Beschäftigen überhaupt lohnt. Es kann etwas noch so sehr eine Perigord- oder eine Alba-Trüffel sein - wenn sie nicht duftet, ist sie kulinarisch wertlos. Sie reift auch nicht nach, wie schon so mancher gehofft hat. Im Gegenteil, oft sind Trüffelfliegeneier drin, und es entwickeln sich nach einiger Zeit Maden. Von dem hier diskutierten Exemplar wurde gesagt, dass es duftet, so dass man sagen kann: ab in die Küche damit, wenn es ohnehin schon ausgegraben ist (selbstverständlich auf eigenes Risiko, das kann ich nicht übernehmen), und vielleicht sollte der Beitrag besser zügig gelöscht werden, um überflüssige Scherereien mit Behörden oder zeigefingererhebenden Moralaposteln zu vermeiden.

    Es gibt durchaus einige heimische Trüffeln, die der Alba-Trüffel ähnlich sehen, z. B. Tuber borchii, genau für so etwas muss man das Mikroskop bemühen. Doch wie gesagt: wenn die Trüffel nicht duftet, ist es kulinarisch gesehen letztlich egal, ob es eine edle Art oder eine unedle Art ist. Natürlich ist klar: der Fund von Tuber magnatum (Alba-Trüffel) in München wäre eine mykologische Sensation, aber warum nicht? In Zürich ist sie angeblich auch schon gefunden worden.

    FG

    StephanW