Täublinge - Täublingsprobe wagen oder nicht?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 363 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2025 um 20:13) ist von Christiane17.

  • Liebe Pilzkenner,

    nachdem ich dank Euch mein Interesse an Täublingen geweckt wurde, habe ich heute mal fünf mögliche Exemplare mit nach Hause genommen.

    Ich habe alle schon im Wald mit dem Nagel ein bisschen am Stiel eingeritzt, aber bei keinem eine Graufärbung bemerken können.

    Keiner der fünf milcht, hat einen Ring, eine Knolle oder Hautreste auf dem Hut.

    Alle fünf stammen aus Nadelwäldern, überwiegend Fichtenwald.

    A, B und C haben sich für mein Gefühl beim Stiel brechen "täublingsartig" (ähnlich Karotte, aber nicht ganz so fest) angefühlt und einen hörbaren "knack" von sich gegeben. Bei diesen dreien fliegen die Lamellen auch schön durch die Gegend, wenn man darüber streift.

    E und F haben elastischere Lamellen, allerdings sind die beiden auch viel feuchter als die anderen drei. Zumindest brechen die Lamellen nicht so eindeutig wie bei den drei anderen, sie sind deutlich elastischer. Da fehlt mir nun die Erfahrung, das endgültig zu beurteilen. Der Stiel gab auch kein Geräusch von sich beim Brechen. Die Bruchstellen wiederum sehen nicht faserig aus, sondern wie bei den anderen dreien.

    Die Farben sind auf den Fotos am Fundort einigermassen gut wiedergegeben, und ich weiss, daß die Hutfarbe auch sehr variabel sein kann, aber trotzdem:

    A: dunkel-blauviolett

    B & C: fleischfarben bis violett

    D: lavendel-lila

    E: warmes hellbraun, minimal orange

    Meint ihr, ich kann bei A-C die Täublingsprobe wagen und mal ein Stückchen von den dreien probieren, oder erkennt hier jemand vielleicht doch ein Warnsignal?

    Und was ist mit D und E - würdet ihr hier auch den Geschmackstest wagen, weil das Stielfleisch schon von den Bruchstellen her ähnlich aussieht? Ich würde vorher noch versuchen, Fasern am Hut und Stil zu ziehen, das hab ich jetzt vergessen, mach ich noch.

    Danke schonmal für Eure Meinungen!

    Christiane

  • Liebe Christiane

    Das sind meiner Ansicht nach alles Täublinge. Bei B (Bild 5 und 6) nur der FK unten und bei E (Bild 17) nur der FK oben.
    Beste Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Meint ihr, ich kann bei A-C die Täublingsprobe wagen und mal ein Stückchen von den dreien probieren, oder erkennt hier jemand vielleicht doch ein Warnsignal?

    Und was ist mit D und E - würdet ihr hier auch den Geschmackstest wagen, weil das Stielfleisch schon von den Bruchstellen her ähnlich aussieht? ...

    Hallo Christiane,

    wer Täublinge sicher erkennt, was bei dir anhand deines obigen Beitrages ja bereits zu klappen scheint, kann natürlich auch einen Geschmackstest/eine Kauprobe machen. Der Geschmack (mild/scharf) ist bei Täublingen ein wesentliches Bestimmungsmerkmal bzw. gibt auch einen Hinweis darauf, ob ein Täubling als Speisepilz in Frage kommt oder nicht.

    Ich halte es für mich aber so, dass ich nur frischere und weitestgehend unversehrte Exemplare koste. Bei Täublingen, die schon rundum von Tieren angefressen sind oder überalterten Exemplaren, die schon ziemlich ramponiert bzw. zerschlissen aussehen, verzichte ich vorsichtshalber und weil es mir zu unappetitlich erscheint, auf die Kostprobe.

    Wichtig: Die Kauprobe anschließend ausspucken und nicht runterschlucken.

    LG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo Christiane,

    es freut mich sehr, dass du in die Täublingsbestimmung einsteigen willst. Genauso wichtig wie die Geschmacksprobe ist der Sporenpulverabwurf. Dazu schneidest du den Stiel vom Hut ab und legst den Hut mit der Lamellenseite auf ein reinweißes (!) Blatt Papier. Am nächsten Morgen sollte das Sporenpulver ausgefallen sein, und du kannst die Farbe beurteilen, welche von weiß über blassgelb bis ockergelb und sogar dottergelb reicht. Zusammen mit dem Geschmack (mild, scharf) gibt dies eine achtfache Unterteilung, die dir bei der Eingrenzung der vorgefundenen Art sehr hilft.

    Bei der Geschmacksprobe testest du eine einzige Lamelle, die du auf der Zungenspitze kaust und nach ca. 30 Sekunden wieder ausspuckst. Oder du leckst mit der Zungenspitze über die Lamellenschneiden. Prickelt oder brennt es auf der Zunge, ist der Täubling scharf.

    Zu Pilz A: der sollte milde Lamellen, aber eine bitterliche Huthaut haben. Pilz B sollte milde Lamellen haben. Pilz C erkenne ich auf deinen Fotos nicht, sieht aber mild aus. Pilz D sieht aus, als ob er sehr scharf ist, also hier bitte nur über die Lamellen lecken und das Prickeln abwarten. Dagegen sollte Pilz E wiederum mild sein.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Liebe liebe Pilzkenner,

    vielen Dank für all Eure wertvollen Tipps!

    Ich habe mich gestern Abend noch getraut, und alle meine Täublinge mal "verkostet". Das war noch, bevor ich StephanW's Beitrag gelesen hatte, also komplett ohne Erwartungshaltung, und mit mehr als einer Lamelle... ;-). Es war daher doch ein wenig spannend, denn ich habe in der Reihenfolge ABC-E-D probiert, und war dann bei E so ein wenig am zweifeln, ob ich als Liebhaberin diverser scharfer Gerichte vielleicht einfach zu unsensibel bin, weil ich bei keinem Pilz etwas anderes als einen Geschmack ähnlich dem sehr milder roher Champignons feststellen konnte. Doch dann kam D, und wie von StephanW korrekt vermutet: scharf. Deutlich, kein Zweifel, der war scharf :-).

    Das Sporenpulver werde ich nun auch noch versuchen zu testen - das habe ich ganz verschusselt. Und dann werde ich mich mal daran versuchen, zu bestimmen, was ich hier wohl vor mir haben könnte.

    Gefällt mir, die Täublingsbestimmung, macht Spaß! :-).

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