Violetter Lacktrichterling?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 422 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Oktober 2025 um 07:48) ist von Christiane17.

  • Liebe Pilzexperten,

    ich habe diese Pilze, die ich für Amethyst-Lacktrichterlinge (Laccaria amethystina) halte, heute in einem Nadelwald gefunden, direkt zwischen ein paar Heidelbeersträuchern.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn mir dies jemand bestätigen oder mich eines Besseren belehren könnte, um was zu lernen!

    Danke :-)!

    Liebe Grüße aus Franken,

    Christiane

  • ... heute habe ich nochmal ein paar gefunden, ich denke das sind auch Violette / Amethystblaue Lacktrichterlinge (Accaria amethystina) . Die Hälfte vom selben Fundort wie oben, der Rest aus einem anderen Waldstück, ein einer Stelle, an der der Nadelwald mit ein paar Laubbäumen (Buchen vor allem) durchzogen war.

    Einer ist ein wenig blasser als der Rest, und das Violett in ein paar Stielen geht schon ins braune über, auf den Fotos besser als in echt erkennbar - ich sehe allerdings keine Änlichkeit zu einem der bekannten Verwechslungspartner?

    Ich achte vor allem auf die Lamellenform und Farbe, und den weißlich gefaserten Stiel und das eigentlich violette Fleisch, sowie den nicht vorhandenen Geruch. Gibt es noch etwas, was ein zu beachtendes Merkmal ist, wenn Größe, Habitus und Farbe stimmen?

    Danke Euch!

    Christiane

  • Hallo

    Man kann diese mit Inocybe violacea verwechseln.....

    Ausserdem bitte nicht zuviel von diesen verzehren, sie reichern Arsensäure an (Dimethylarsinsäure)


    Wie immer gilt auch hier, meine Bestimmungen gelten nicht als Verzehrfreigsbe.

    LG Andy

  • Hallo Christiane

    Dann muss ich dir noch die traurige Mitteilung machen, die schmecken ganz stark nach nichts! Kann man, wenn man nichts Besseres findet, ins Pilzgericht reinschummeln. :cool:

    Grüße von der Insel Rügen

  • Man kann diese mit Inocybe violacea verwechseln.....

    Stimmt - ich finde zwar, die Lamellen und das Stielfleisch sehen anders aus:

    Meine mutmaßlichen Violetten Lacktrichterlinge:

    • Lamellenfarbe ist ganz klar satt lila
    • die Lamellen sind "gröber" und "unregelmässiger" als die beim Violetten Risspilz
    • Ich sehe bei all meinen Exemplaren den "Zahn" kurz vor dem Stiel, der bewirkt, dass man auf den ersten Blick denkt, die Lamellen laufen etwas am Stiel herab. Beim Violetten Risspilz gibt es wohl keinen Zahn.
    • Stielfleisch violett, beim I. violacea ist es wohl an der Basis vor allem weiss und hat einen Verlauf Richtung Hut ins Violette gehend

    Aber habe sie jetzt zur Sicherheit bzw. aus Neugier mal auf eine schwarze Unterlage gesetzt - ich glaube, an der Sporenfarbe kann man das dann zwischen diesen beiden Arten sicher unterscheiden, richtig? Weiss = Lila Lacktrichterling, braun = Violetter Risspilz, lese ich.


    die schmecken ganz stark nach nichts!

    Ja, das ist wohl wahr - mehr ein Augen- als Gaumenschmaus... ;)

  • Man kann diese mit Inocybe violacea verwechseln.....

    Hallo Christiane,

    der Lackpilz hat etwas dicklichere, breiter stehende Lamellen, beim Risspilz sind die Lamellen enger stehend. Weiters haben Lackpilze zumindest im fortgeschrittenen Alter meist eine mehr oder weniger deutliche, nabelartige Vertiefung in der Hutmitte, während der Risspilz in der Regel einen gebuckelten Hut aufweist. Diese 2 markanten Unterschiede reichen mit ein wenig Erfahrung normalerweise schon aus, um die Dinger auseinander zu halten.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Einmal editiert, zuletzt von Sepp (4. Oktober 2025 um 09:36)

  • ch glaube, an der Sporenfarbe kann man das dann zwischen diesen beiden Arten sicher unterscheiden,

    Oder einfach mal an den Pilzen riechen!

    Danke für den Hinweis!

    Meine riechen einfach nach nix... mit viel Konzentration vielleicht nur gaaanz schwach tatsächlich irgendwie "frisch-pilzig" und weniger "süsslich, würzig- waldpilzig". Der Risspilz soll "widerlich, erdig, mehlig" riechen. Hmm, ohne das mal gerochen zu haben ist das für mich schwer vorstellbar ;-). Ich finde auch, Erde und Mehl riechen nicht widerlich... ;-). Aber da du es anführst, ist der Geruch wohl zumindest nicht unauffällig, sondern so stark, dass es zumindest deutlich "ein Geruch" ist und nicht "fast kein Geruch", so wie bei meinen?

  • Man kann diese mit Inocybe violacea verwechseln.....

    Hallo Christiane,

    der Lackpilz hat etwas dicklichere, breiter stehende Lamellen, beim Risspilz sind die Lamellen enger stehend. Weiters haben Lackpilze zumindest im fortgeschrittenen Alter meist eine mehr oder weniger deutliche, nabelartige Vertiefung in der Hutmitte, während der Risspilz in der Regel einen Hutbuckel aufweist. Diese 2 markanten Unterschiede reichen mit ein wenig Erfahrung normalerweise schon aus, um die Dinger auseinander zu halten.

    VG Sepp

    Danke Sepp! Ja, die Hutform ist ein guter Hinweis und bei meinen hatte ich auch die nabelartige Vertiefung wahrgenommen, und eben keinen "spitzen, kegeligen" Pilz vor mir. Und auch die Lamellenunterschiede stellen sich mir so dar, wie Du sie beschreibst. Danke - so eine Beschreibung aus anderer Feder hilft wirklich nochmal, das selbst Gesehene abzugleichen! :)

  • Der Risspilz soll "widerlich, erdig, mehlig" riechen. Hmm, ohne das mal gerochen zu haben ist das für mich schwer vorstellbar

    Hallo Christiane

    Du kannst notfalls mal an anderen Risspilzen riechen. Die riechen alle eher ekelig.

    https://ruegenpilze.de/Violetter%20Lacktrichterling%20%20(Laccaria%20amethystea).pdf

    https://ruegenpilze.de/Lilaseidiger%20Risspilz%20(Inocybe%20lilacina).pdf

    Grüße von der Insel Rügen

  • Vielen Dank für den Hinweis und die tollen PDFs!! Deine Übersichten sind wirklich hilfreich!!

    Herzliche Grüße nach Rügen aus dem Süden und einen schönen Sonntag! :)

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