Wiesenchampignon

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Oktober 2025 um 16:04) ist von Uwe58.

  • Hallo, da ich mittlerweile weiß dass es etliche ähnliche Egerlinge gibt bin ich mir nicht ganz sicher, dass mein Fund wirklich Wiesenchampignon sind. Sie standen neben einem Sportplatz unter einer Eiche. Ringsum standen sicher 100 dieser Pilze, aber nicht in Rinform. Geruch angenehm. Anschnitt und Druckstelle nicht gilbend. Stil leicht rosa, z.T. hohl. Ring eher schwach ausgeprägt.

    Sind es Wiesenchampignon ?

    Gruß Sibylle

  • Hallo Sibylle,


    Wiesenchampis sind das nicht. Zu dem paßt der Ring beim jungen Exemplar überhaupt nicht. Was es aber für einer ist kann ich nicht sagen. Die ganze Gattung ist sehr schwierig.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo, nach meinen Recherchen handelt es sich entweder um Agaricus arvensis oder Agaricus xanthodermus. Er hat an der Stielbasis nicht gegilbt, aber leicht am äußeren Hutrand. Die beiden sind für mich nicht unterscheidbar. Gibt es ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal? Gruß Sibylle

  • Geruch angenehm. Anschnitt und Druckstelle nicht gilbend

    nach meinen Recherchen handelt es sich entweder um Agaricus arvensis oder Agaricus xanthodermus. Er hat an der Stielbasis nicht gegilbt, aber leicht am äußeren Hutrand. Die beiden sind für mich nicht unterscheidbar.

    Hallo

    Der Geruch angenehm, das ist immer sehr speziell. Dem Anischampignon muss man wenigstens etwas Anisgeruch "rauskitzeln" können. Dazu kann man drücken, reiben, anwärmen .... Passiert da nichts, ist es kein Anischampignon.

    Beim Karbolchampignon ist das fast immer sicherste Merkmal, das Gilben, besonders an der Stielbasis. Der Geruch sollte bei deinen älteren Pilzen vorhanden sein. https://ruegenpilze.de/Karbol%20%20Gi…anthoderma).pdf

    Es gibt weit über 100 Arten Champignon.

    Grüße von der Insel Rügen

  • Gibt es ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal?

    Da ich jetzt dieses Jahr meinen Xanthodermus-Erstfund verbuchen konnte, kann ich hierzu jetzt auch mitreden:

    Bestes Unterscheidungsmerkmal wäre der Geruch, sofern man ihn wahrnimmt, was nicht jeder tut, insbesondere beim Karbolchampignon riechen viele nichts Spezifisches (meine Mutter zum Beispiel). Beim Anischampignon hört man oft Geruch nach Anis, Amaretto, Bitter Mandel. Für mich trifft es Marzipan am besten. Beim Karbolchampignon ist es auch variabel, was die Leute riechen. Tinte, "Karbolgeruch" (was auch immer das sein mag), Medizinschrank, Jodsalbe. Für mich ist es der typische Geruch eines Krankenhauses bzw. einer Arztpraxis. Egal was man riecht (wenn man etwas riecht) die beiden Arten riechen sehr unterschiedlich, der Anischampignon generell angenehm, der Karbolchampignon eher unangenehm.

    Zweites Unterscheidungsmerkmal wäre das Gilben in der Stielbasis, sofern man diese hat. Schon im unteren Stielbereich tritt das meiner Erfahrung nach nicht mehr in der Form auf. Der Karbolchampignon gilbt deutlich in der Stielbasis, der Anischampignon nicht oder allenfalls minimal. Das kann beim Karbolchampignon aber witterungs- oder altersbedingt mehr oder weniger ausgeprägt sein, daher ist es nur ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, wenn es tatsächlich deutlich auftritt. Hier sieht man es schön:

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/karboegerl2.jpg

    Drittes Merkmal wäre die Fruchtkörperform und der Ring. Viele erfahrene Sammler sagen, dass sie Karbolchampignons oft auf den ersten Blick an der Hutform erkennen. Der Hut des Karbolchampignon ist jung oft relativ eckig oder teilweise sogar würfelförmig, der des Anischampignon ist abgerundeter. Der Ring des Anischampignon hat im geschlossenen Zustand oft stern- oder zahnradförmige Schuppen/Zähnchen. Der Karbolchampignon hat diese sternförmigen Zähnchen nicht oder nicht so ausgeprägt. Hier sieht man es ganz gut:

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/schaf-ch-r2.jpg

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/schafca.jpg

    Mir selbst fällt die Unterscheidung aufgrund von Ring oder Hutform schwer bzw. ist für mich nicht möglich, da muss man wahrscheinlich lange Erfahrung mit der Gattung haben. Insofern als Merkmal für Anfänger - zu denen ich mich bei Champignons noch zähle - ungeeignet.

    Ein viertes Merkmal ist die Gelbverfärbung des Kochwassers, wenn man den Pilz kocht. Das tritt nur bei Karbolchampignons auf. Dieses Merkmal ist sehr sicher zur Unterscheidung, wenn man aber darauf angewiesen ist, ist es eher ein Zeichen, dass man noch nicht genügend Erfahrung hat, um Champignons zu sammeln. Außerdem will man die Pilze meistens braten und vorher Kochen verringert den Geschmack.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von MisterX (1. Oktober 2025 um 19:15)

  • Ein viertes Merkmal ist die Gelbverfärbung des Kochwassers, wenn man den Pilz kocht.

    Hallo MisterX

    Warum sollte man einen Champignon kochen? Macht kein normaler Sammler. Meine persönliche Meinung, ist der Champignon makroskopisch nicht sicher bestimmbar, dann ist er nicht zum Essen! Dann gibt es zur Not noch einige Supermarktalternativen. Wenn die dann noch frisch sind! ^^

    Grüße von der Insel Rügen

  • Warum sollte man einen Champignon kochen?

    Sehe ich genau so. Kann man einmal machen, um den Effekt gesehen zu haben, aber generell ist es für den Speisepilzsammler nicht sinnvoll, hatte ich auch geschrieben:

    Außerdem will man die Pilze meistens braten und vorher Kochen verringert den Geschmack.

    Auch das hier:

    Meine persönliche Meinung, ist der Champignon makroskopisch nicht sicher bestimmbar, dann ist er nicht zum Essen!

    Sehe ich ganz genau so:

    wenn man aber darauf angewiesen ist, ist es eher ein Zeichen, dass man noch nicht genügend Erfahrung hat, um Champignons zu sammeln.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo, vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Leider kann ich auch damit die Pilze nicht eindeutig zuordnen. Hatte vor Jahren mal schon Karbolegerlinge gehabt, die tatsächlich sehr unrund waren und beim Anschnitt schnell gegilbt hatte und in der Pfanne dann den typischen Geruch hatten. Diese hier waren schön rund und hatten beim Schneiden nicht gegilbt. Der Geruch war angenehm pilzig. Trotzdem entwickelten sie in der Pfanne einen unangenehmen Geruch und habe sie weggeworfen. Ich werde wohl einfach keine Egerlinge mehr sammeln. Viele Grüße Sibylle

  • Ich werde wohl einfach keine Egerlinge mehr sammeln.

    Das ist sicher im Moment eine gute Entscheidung. Champignons gehören zwar zu den beliebtesten Speisepilzen, aber auch zu einer recht schwierigen Gattung. Auch die gilbenden essbaren Arten gelten inzwischen als stark Schadstoffbelastet und gelten dem Vernehmen nach in Österreich nicht mehr als Speisepilze:

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ich werde wohl einfach keine Egerlinge mehr sammeln.

    Hallo Sibylle

    Ganz so schnell aufgeben muss man nicht. Leider gibt es in Deutschland weit über 100 Arten. Aber einige sind immer noch sicher bestimmbar. Nur um die zu lernen, das braucht schon etwas Zeit und Geduld!

    Grüße von der Insel Rügen

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