Sind alle solchen Pilze immer essbare Champignons?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. September 2025 um 16:44) ist von Hiatamandl.

  • Ich habe heute unter einem unserer Apfelbäume mehrere Gruppen junger weißer Pilze gefunden, die noch ganz geschlossen sind. Innenliegend cremefarbige Lamellen. Hüte sehr rund. Pilze etwa 9-11 cm hoch im Gras wachsend. Kann jemand mit Bestimmtheit sagen, ob es essbare Champignons sind? Sie werden schon anderweitig fleißig gefuttert und haben Fraßspuren an den Hüten, deshalb müsste man sie schnell "ernten". Riechen tun sie schon einmal gut. Fotos anbei.

    Danke euch im Voraus und viele Grüße, Libby

    [Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.]

  • Hi.

    Da müsstest du zum Pilzsachverständigen gehen. Empfehlenswert wäre es die Pilze nicht abzuschneiden, da die giftigen Champignons üblicherweise in der Stielbasis am meisten gilben.


    Deine Pilze sehen sehr nach giftigen Champignons aus, nur um schon mal den Elan etwas zu bremsen. Geruchsempfindungen von ungeübten Nasen sind meistens recht bedeutungslos.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • An die "schupfnudel": Da gilbt nichts. Und was genau sind "giftige Champignons"? Also Knollenblätterpilze sind es definitiv mal nicht...

    [Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.]

  • Natürlich gilbt da was, gut zu erkennen auf deinem letzten Bild im Ursprungsbeitrag. Ob das nun das Gilben der Schwermetallbelasteten Sektion Arvense oder das chromgelbe Gilben von Sektion Xanthodermatei ist (darin sind die meisten giftigen Champignons bei uns enthalten) kann ich an Hand der Bilder nicht sicher einschätzen.


    Champignonvergiftungen sind übrigens ziemlich häufig, weil die meisten eben nicht wissen, dass es Giftpilze in der Gattung gibt....


    Darum gibt es Pilzsachverständige.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo,

    es gibt viele verschiedene "Champignons" (oder Egerlinge, Gattung Agaricus), tatsächlich ist das eine schwierige Gattung. Darunter sind auch giftige und unverträgliche. Die Knollenblätterpilze sehen oberflächlich vielleicht ähnlich aus, sind aber nicht verwandt sondern gehören zu den "Wulstlingen" (Gattung Amanita). Das gilben an der Stielbasis wäre ein Merkmal zB des Karbolegerlings, der nicht genießbar ist.

    Die Stielbasis ist bei vielen Pilzen ein wichtiges Merkmal, weswegen Du diese bei "Bestimmlingen" nicht wegschneiden solltest.

    (Nur) Anhand von Bildern kann NIEMAND mit Bestimmtheit einen Pilz sicher als essbar identifizieren. Und Eile ist ebenfalls kein guter Ratgeber, Vorsicht und Sorgfalt sind sicherer.

    Du kannst die Pilze ja (mit allen Teilen) ernten und einem Sachverständigen zeigen. Wenn es essbare Champis sind, halten die sich auch ein, zwei Tage und Du hast sie vor den Schnecken gerettet. Die Schnecken fressen übrigens auch giftige Pilze, sie haben nämlich keine Leber, die vergiftet werden könnte.

    Bei mir im Garten finde ich auch häufig Egerlinge, die sich meist als Karbolegerlinge erweisen.

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Und was genau sind "giftige Champignons"?

    Mit "giftigen Champignons" sind Karbolegerlinge der Sektion Xanthodermatei gemeint. Das Gilben in der Stielbasis gilt lt. Gminder (anders als der nicht immer gut wahrnehmbare Karbolgeruch) als sicheres Abgrenzungsmerkmal für die gesamte Gruppe. Daher ist es wichtig Champignons möglichst immer mit intakter Basis zu ernten.

    Also erstmal, Gratulation, Gattung schon mal richtig bestimmt :thumbup:.

    ABER: Bitte nicht falsch verstehen und mir nicht übel nehmen, die Tatsache, dass du diese Frage stellst legt nahe, dass du noch nicht genug Bestimmungskenntnisse hast um Champignonse (und ev. Lamellenpilze insgesamt) zu sammeln. Champignons sind absolut keine Anfängerpilze. Sie sind schwer zu bestimmen, es gibt mehrere giftige Arten, die ein starkes Gastro-Intestinales Syndrom auslösen können, was dich ins Krankenhaus bringen kann. Noch wichtiger ist aber, dass Champignons leider bereits häufig mit Wulstlingen (Amanita) verwechselt wurden, der gefährlichsten Pilzgattung überhaupt mit mehreren absolut tödlichen Arten.

    Ich würde dringend anregen, mehr Erfahrung durch geführte Pilzexkursionen, Pilzkurse oder zumindest im Selbststudium zu machen, bevor du dich an Champignons wagst. Eigentlich würde ich bei dem Kenntnisstand empfehlen, Lamellenpilze insgesamt zu meiden. Es gibt gerade ja auch genug Röhrlinge, die deutlich besser für Anfänger geeignet sind.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ach so, um noch auf die Frage im Titel Deines Threads zu antworten: NEIN, so ist das nicht.

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Schupfnudel

    Hmm, bei jungen (essbaren) Schafchampignons gilbt die Huthaut ebenfalls...

    https://www.pilzbuch-pilzwelten.de/schafchampigno…s-arvensis.html

    Guten Tag,

    ja, die hat Schupfnudel mit "Sektion Arvense" gemeint. Gilben am Hut heißt noch nicht automatisch, daß der Egerling giftig wäre, Gilben am ganzen Querschnitt der Stielbasis schon. Ausbleibendes Gilben am Querschnitt der Stielbasis ist noch kein Beweis der Genießbarkeit. Also nicht ganz einfach...

    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Hmm, bei jungen (essbaren) Schafchampignons gilbt die Huthaut ebenfalls...

    Das mag zwar sein, aber letztlich bringt dir das Diskutieren darüber, ob es Karbolchampignons oder Schafchampignons sind, nichts. Denn wenn du Recht bekommst und dir infolgedessen deine Karbolis reinziehst, hast ja du den körperlichen Schaden und die Verantwortung dafür, niemand sonst.

    Und ja: wenn du nicht mal weißt, dass es giftige Champignons gibt, solltest du besser keine sammeln, mit wenig Aufwand kann man sie ja im Supermarkt kaufen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo, alles in allem sind die Bilder nicht besonders und die Beschreibung ist es ebenso. Wie soll da jemand mit BESTIMMTHEIT sagen, dass sie essbar sind. was ohnehin im Forum kaum jemand macht und bei Egerlingen idR schon gar nicht. Gruß Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Du bist ja wirklich ein ganz Hartnäckiger und behältst anscheinend gern Recht. Essen kannst du deine Karbolis schon, du musst sie nur in den Mund stecken. Aber wenn du danach Magen-Darm-Probleme oder sonstige Probleme bekommst, und die wirst du wahrscheinlich bekommen, mache bitte niemand anderes dafür verantwortlich. Manche Leute werden halt erst durch Schaden klug.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ich meine, es sind ganz normale Wiesenchampignons.

    Ich sehe immer noch kein Schnittbild bis zur Stielbasis.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • So sehen die Pilze jetzt aus. Kann ich sie essen?

    Ich glaube langsam auch, du willst uns hochnehmen, Katja. Hey glaubs doch einfach: Kein Mensch, der was versteht von Pilzen, wird dir in einem seriösen Forum jemals eine Essensfreigabe geben.

    Ab zum Pilzsachverständigen mit deinen Champis (mit Stielbasis!!), wenn den sehr kompetenten Leuten hier nicht traust!

  • Myzelio

    Die "Pilzsachverständigen" sind hierzulande leider nicht ganz so breit gestreut wie die Pilze.

    Aber vielen Dank für die Antwort. Man lernt hier zumindest viele weitere Pilzsorten kennen. Heute habe ich einen Flaumeichenegerling entdeckt.

    Flaumeichenegerling = AGARICUS ALBOARGILLASCENS (SYN. PSALLIOTA ALBOARGILLASCENS)

    [Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.]

  • Hi, Du verlinkst auf den Flaumeichenegerling, hast Du Dir das Portrait denn einmal genau angesehen?

    Ich gehe davon aus, dass Du nicht in der Lage bist, den genannten Pilz von anderen dieser Art abzugrenzen.
    Das fällt uns schon wahnsinnig schwer und viele von uns machen das schon seit Jahrzehnten.

    Auch gehe ich nicht davon aus, dass Du im Besitz eines Mikroskopes bist, um diese Artabgrenzung überhaupt durchzuführen.

    Tu uns allen also den Gefallen und bleib auf dem Teppich, zeig ein wenig Demut, wenn fremde Menschen versuchen Dein Leben zu erhalten und lerne.

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