Egerlingsschirmling?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 543 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2025 um 13:58) ist von Uwe58.

  • Hallo alle miteinander!

    Diese Pilze habe ich in den letzten Tagen auf einer benachbarten Kuhkoppel gefunden.
    Der Hutdurchmesser der voll geöffneten Exemplare ist etwa 10 cm. Jung sind sie fast weiß, ältere eher hell beige, mit Schuppen auf dem Hut, siehe Bilder.
    Der Ring ist bei manchen Exemplaren locker frei verschiebbar, bei manchen aber auch nicht ohne Weiteres (haftet leicht am Stiel).
    Fruchtfleisch ist weiß, es tritt keine Verfärbung auf bei Verletzung.
    Sie duften angenehm pilzig (sowohl wenn heile als auch wenn verletzt), sehr ähnlich einem Parasol, aber längst nicht so intensiv.
    Die Lamellen sind hell, auch bei älteren Exemplaren. Der Sporenabdruck ist bei jung und alt beige, nicht rosa, und bleibt so auch an Folgetagen.
    Am Fundort stehen seit einigen Jahren Kühe, aber eher extensiv, vorher war es eine ungedüngte Feuchtwiese. Kein Baum in der Nähe (mindestens 30 m Umkreis baumfrei).

    Ich war bei meinen Bestimmungsversuchen zunächst beim Rosablättrigen Egerlingsschirmling gelandet, wundere mich aber über die Sporenfarbe. Wer kann hier mal eine Expertenmeinung einwerfen?

    Danke und liebe Grüße aus dem schönen Brandenburg! Marthe


  • Hallo Marthe,

    anhand der Fotos denke ich, dass es sich eher um eine Pilzart aus der Gattung der Riesenschirmlinge (Macrolepiota) handeln dürfte und Uwe hat da z.B. mit dem Ackerschirmpilz (Macrolepiota excoriata) schon einen brauchbaren Hinweis geliefert.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Danke für Eure Einschätzungen!

    Ich finde jetzt jeden Tag bei Spazierengehen mit meinem Hund diese Pilze. Sie sehen einfach zu hübsch aus! Ist es denn normal, dass sie so klein sind? Heute habe ich wieder drei von den kleinen vermeintlichen Ackerschirmpilzen gefunden, und daneben einen anderen der Gattung Macrolepiota (ich vermute ein gewöhnlicher Parasol) zum Vergleich, siehe Bilder.

    Nun habe ich mich nochmal rangesetzt und nach möglichen Verwechslungspartnern gesucht. Sehr sehr ähnlich finde ich optisch einige Vertreter der Gattung Lepiota, allen voran der Hellbraune Wiesenschirmling (https://www.123pilzsuche.de/daten/details/…nschirmling.htm), der hoch giftig wäre!

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass bei Lepiota (Schirmlingen) kein so eindeutiger verschiebbarer Ring vorhanden wäre, wie es bei "meinen Kleinen" der Fall ist?

    Liebe Grüße, Marthe

  • Ist es denn normal, dass sie so klein sind?

    Hallo

    Ja, die Größe ist normal. Hinzu kommt, die auf Deutsch, kleinen Schirmlinge sind oft extrem giftig.

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass bei Lepiota (Schirmlingen) kein so eindeutiger verschiebbarer Ring vorhanden wäre, wie es bei "meinen Kleinen" der Fall ist?

    Der verschiebbare Ring ist ein wichtiges Merkmal für die sogenannten Riesenschirmlinge (Macrolepiota). Verschiebbar ist auch etwas unglücklich gewählt. Nicht angewachsen wäre besser, denn oft ist er fest am Stiel angeklebt/angetrocknet.

    Schau mal hier, meine Funde von Rügen: https://ruegenpilze.de/Pilze%20mit%20…hirmlinge).html

    Grüße von der Insel Rügen

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 (22. Juli 2025 um 12:08)

  • Danke Uwe, sehr schöne Seite! Werde ich demmächst öfter mal reingucken.

    Dass der Ring bei Macrolepiota oft festgeklebt ist, habe ich auch schon festgestellt...

    Aber bei Lepiota gibt es nie so einen gut ausgebildeten Ring (der sich, auch nicht mit etwas Gewalt, verschieben ließe), nicht wahr? Dann wäre das ja ein gutes Unterscheidungsmerkmal um z.B. einen Hellbraunen Wiesenschirmling (Lepiota, hochgiftig) sicher von einem klein geratenen Acker(riesen)schirmling (Macrolepiota, guter Speisepilz) zu unterscheiden.

    Und, keine Sorge, ich werde zur Sicherheit gar keinen von denen verspeisen! Aber was lernen möchte ich trotzdem :)

    Liebe Grüße, Marthe

  • Aber bei Lepiota gibt es nie so einen gut ausgebildeten Ring (der sich, auch nicht mit etwas Gewalt, verschieben ließe), nicht wahr?

    Perfekt! Da ist der Ring angewachsen. Vermutliche, essbare Riesenschirmpilze (Macrolepiota) mit angewachsenem Ring gibt es nicht. Es gibt aber auch große, Riesenschirmpilz ähnliche Pilze. Aber da ist der Ring angewachsen.

    Und, keine Sorge, ich werde zur Sicherheit gar keinen von denen verspeisen! Aber was lernen möchte ich trotzdem

    Das ist richtig, erst kommt das Lernen, später das Essen.

    Der Parasol ist allerdings der Anfängerpilz unter den Lamellenpilzen/Schirmlingen. Ein sicher bestimmbarer und gut schmeckender Pilz.https://ruegenpilze.de/Parasol%20Ries…%20procera).pdf

    Grüße von der Insel Rügen

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