Eierwulstling / Amanita ovidea

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juli 2025 um 06:51) ist von AustriaMyko.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    Wie es manchmal der Zufall so will wie ich denke :D.

    Hab mir gestern auf einem T-Shirt von mir wieder mal ein wenig die Pilze angesehen und da sah ich den "Gemeinen Eierwulstling"

    Da einige Abbildungen und Namen auf den T-Shirt nicht stimmen war ich etwas belustigt darüber.

    Heute morgen googelte ich aber einfach mal nach und war etwas überrascht. Las mir die Beschreibung durch und gut ist.

    Heute auf meinem Heimweg von der Arbeit gehe ich eine "naturbelassenere" Wiese entlang (halte dort immer Ausschau nach Champignons - bisher erfolglos) und freute mich sehr als ich einen großen weißen Hut durchs hohe Gras erspähte.

    Beim Rausnehmen und betrachten war ich etwas irritiert, - da kam es mir - Amanita ovidea! Die Enttäuschung keinen Champignon in der Hand zu halten verflog sofort :P

    Ich hab ihn nun mitgenommen und versucht die Merkmale abzugleichen. Was mir sehr aufgefallen ist war, dass der FK sehr tief in der Erde steckte (habe leider die Volva nicht wirklich mit rausbekommen) und ein leicht fischiger Geruch wahrzunehmen ist.

    Ich bin mittlerweile Überzeugt von Amanita ovidea, - jedoch besteht noch etwas Restzweifel ob es nicht doch auch ein Amanita proxima sein könnte ... (keine Angst, habe keineswegs vor den zu verzehren!) , da ich ja irgendwie die Volva nicht oder zumindest nicht ganz mit rausbekommen habe.

    Was meint ihr dazu?

    Danke euch

    Lg

    Austria

  • Hi AustriaMyko

    Ich würde den mal mit dem Fransigen Wulstling - Amanita stobiliformis vergleichen. Zerreib mal das Velum mit den Fingern, das müsste sich so ähnlich wie Rahm/Sahne anfühlen.

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,


    Ja das stimmt wenn man das zerreibt dann fühlt es sich wie Rahm/Sahne an, - jedoch hat dieses Merkmal A. ovidea auch?


    LG

    Austria

  • Hallo zusammen,

    der Eierwulstling hat dieses Merkmal des rahmig verstreichbaren Velums auch. Aber dieser Pilz hier scheint mir zu schmächtig für A. ovoidea. Diese ist ein sehr massiger, klobiger Pilz mit Hutdurchmesser ca. 15 - 18 cm und Stieldicke ca. 3 bis 4 cm. Wegen der deutlich grün getönten Lamellen würde ich hier eher A. echinocephala/solitaria (Igel-Wulstling, Stachelschuppiger Wulstling) vermuten.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Danke euch für eure Einschätzungen!

    Am Foto kommt es vielleicht etwas grünlich rüber, - in real hatte ich eher einen leichten Rosa Ton gesehen.

    Maßstabsmäßig hab ich leider keine Fotos gemacht, jedoch 4 cm Durchmesser dürfte der Stiel schon gehabt haben.

    Ach schade, also kann man zusammenfassend sagen aufgrund der gelieferten Daten eher nicht eindeutig bestimmbar.

    Ich hatte nochmals versucht den restlichen Stiel aus dem Boden zu entfernen um doch vielleicht noch eine Scheide zu bergen, - jedoch erfolglos.

    Die Steckte gut und gerne 10cm tief.


    LG

    Austria

  • Ohne Blick auf die intakte Basisknolle ist es nun mal schwierig, Amaniten zu bestimmen. Wenn nun gesagt wird, die Lamellen hätten keinen grünlichen Ton, dann ist es wohl eher nicht A. solitaria, sondern eher A. strobiliformis. Auch ist nach meiner Erfahrung ein typisches Merkmal von A. strobiliformis, dass die Knolle so tief und fest im Boden steckt, dass man sie kaum heil herausbekommt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo nochmal

    Amanita ovoidea habe ich noch nie live gesehen, A. strobiliformis dagegen schon. A. strobiliformis ist normalerweise auch ein massiger, kräftiger Pilz und so hätte ich den Pilz oben aufgrund der Fotos auch eingeschätzt. Laut den Beschreibungen Ludwig oder Gminder/Karasch müsste A. strobiliformis und A. ovoidea von der Grösse her eigentlich ziemlich ähnlich sein. A. ovoidea ist aber in Mitteleuropa eigentlich ziemlich selten, für Deutschland gibt es erst 9 kartierte Funde, für die Schweiz einen. In Österreich wird er eigentlich fast nur im Osten gefunden (Niederösterreich, Burgenland), dort aber häufiger.

    A. echinocephala/solitaria kenne ich leider nicht von persönlichen Funden, aber laut Beschreibungen sollte der keinen von rahmigen Velumflocken behangenen Hutrand haben und auch die Manschette müsste beständig, häutig und gerieft sein. Grün getönte Lamellen kann ich auf den Fotos oben nicht erkennen, aber das ist immer etwas schwierig, wenn man den Pilz nicht in natura, sondern nur auf Fotos sieht.

    Mich haben die Fotos oben direkt an Amanita strobiliformis erinnert, den ich schon mehrfach live gesehen habe, aber natürlich ist eine reine Beurteilung nach Fotos immer schwierig.

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo,

    ich sehe da keine grünlichen Lamellen und anhand der Fotos ist das für mich (auch ohne komplette Stielbasis) ein ganz "banaler" Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis). Den "Fransigen" hatte ich im Laufe meines Lebens schon dutzende Male in der Hand, ebenso wie auch einige Funde des Igelwulstlings (Amanita solitaria). Letzterer sieht jedoch etwas anders aus als der hier angefragte bzw. zur Diskussion gestellte Fund.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Danke für eure zahlreichen antworten!

    Schade hätte mich sehr über A.ovidea gefreut.

    Aber dafür etwas neues gelernt, - hab nämlich noch nie bei A.strobiliformis den Hut ohne Velumflocken gesehen, dachte die sind so stabil und können nicht so leicht abgewaschen werden :P


    LG

    Austria

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!