Cladonia-Art an Basis einer Douglasie

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 468 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Mai 2025 um 20:06) ist von Bemoeh.

  • Hallo ans Forum

    Hallo KaMaMa

    Hallo Martin,

    diese schöne Cladonia ist vom 01.03.2025 an der Basis einer bejahrten Douglasie. Blättchen eingeschnitten sorediös grün, Unterseite weiß. Podetien grüngrau, schlank, hohl, fein sorediös. Mark weiß. Kelch grüngrau fein sorediös mit teils kleinen Auswüchse und braunen Pyknidien am Kelchrand. Kelch ca. 0,7cm Ø. Podetien bis ca. 2 cm lang. Farbtest: K+gelb bis schmutziggelb, KC+ bräunlich, C- negativ, P+ rot.

    Trotz einiger Zweifel, entschieden habe ich mich nach allen Vergleichen + Tests, für Cladonia fimbriata!?:hmmm:

    Martin, wie ist deine Meinung zu meiner Entscheidung?

    LG Bernd

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  • Hallo Bernd,

    ich habe in der Vergangenheit schon oft vermeint C. fimbriata vor mir zu haben, nur um dann immer wieder in Richtung C. (pyxidata) chlorophaea zu korrigieren. Als Schlüsselbegiffe für C. fimbriata werden überall genannt: Lange Podetienstiele, die abrupt in den Becher übergehen. Die Podetien sind über die gesamte Länge feinmehlig grün sorediös, auch im Becher, Medulla darunter ist weiß. Bestenfalls ganz basal etwas berindet. Die Becher sprossen nicht, sind aber häufig gezähnt.

    Oh, wenn es nur so einfach wäre, einen Namen dran zu schreiben... Interessant ist, dass begleitend zum Text z.B. bei der British Lichen Socity "not proliferating" (Becher sprossen nicht) dann sprossende Becher im 2. Foto gezeigt werden.

    Dein Fund hat nun stark sprossende Becherränder, was für C. fimbriata untypisch, für C. chlorophaea typisch ist, aber wohl auch bei fimbriata vorkommen kann. Die über die gesamte Länge (!) feinmehlige Oberfläche vermisse ich auch, die Soredien wirken teilweise feinkörnig und sogar über die gasmat Höhe beschuppt, aber nicht völlig feinmehlig, das passt vielleicht auch besser zu C. p. chlorophaea.

    Aber - wer weiß? Dein Fund scheint zudem braunes Mark in einigen der Becher zu besitzen. Das könnte in Richtung C. grayi weisen.

    Die Chemie K+/- gelblich/braun, P+ rot hilft nicht wirklich, da eng verwandten Arten ähnlich aussehen und ebenso reagieren. Aber jetzt gibt es ja noch alle möglichen Chemotypen bei verwandten, ähnlich aussehenden Arten.

    Bei Stenroos (2018) wird ein Cladonien-Stammbaum, basierend auf DNA-Analyse mehrerer Loci dargestellt. Auf Seite 363 der Zeitschrift (im PDF auf der 12. Seite) taucht C. fimbriata in der gelb hinterlegten Subclace Gracilis auf, zusammen mit Unmengen anderer Becherflechtenarten, u.a. C. pyxidata s. lat., verteilt über die gesamte Höhe dieser Unterclade, unten dann die Arten Mero-, Novo- und Cryptochlorophaea. Die gibt es ja auch noch.

    Vielleicht hilft dir ein UV-Test weiter. Oder er verwirrt weiter. Nicht umsonst heißt es ja ".. zahlreiche (Chemo)typen, sehr schwierig. Wertung der Sippen problematisch. Ohne chemische Untersuchung nicht bestimmbar.."

    Becherflechten sind des Teufels! :horny:

    LG, Martin


    Also kurz zusammengefasst: Dein Fund ist definitiv C. pyxidata chlorophaea, C. fimbriata oder etwas anderes ähnliches. Ich tendiere zu C. chlorophaea. Aber was weiß ich schon...

  • Hallo Martin,

    diese verflixten Becherflechten haben es in sich.:evil: Auch ich habe mich durch British Lichens irritieren lassen und die Fotos gesehen, habe mich dann für C. fimbriata entschieden. Aber wie du sagst, die Stämmchen sind zu grobkörnig, was ich jetzt auch bei ( https://italic.units.it/flora/index.ph…_page_1&id=1115) an einigen Fotos gut vergleichen konnte. Gehe also mit dir mit zu C. chlorophaea.

    Dank für deine Unterstützung :shy:

    LG Bernd

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