Was so in der freien Natur passiert ist uns häufig egal, betrifft es aber den öffentlichen Raum bzw. Wirtschaftswälder, so schauen wir oft mit anderen Augen hin. Die Rede ist von Baumschäden durch Pilzbefall, die zum beschleunigten Absterben führen. Anbei zwei Beispiele aus der Region.
Angekündigt durch die Presse wurde hier eine sehr alte Buche entkront, da sie dem Untergang geweiht ist. Bild 1 zeigt, dass einer von vier Stämmen seit Jahren vom Zunderschwamm befallen ist.
Die Sägearbeiten boten eine gute Möglichkeit, auch ins Innere des befallenen Baumes zu schauen. Es zeigten sich in den geschädigten Bereichen abtrennbare Holz- Mycel-Matten (ich nenne das mal so), mit weicher Konsistenz aber relativ hoher Festigkeit (Bilder 2 und 3).
An den Grenzen (evtl. auch durch verschiedene Wachstumsschübe ausgelöst) finden sich schwarze Übergangsbereiche (Linien in Bild 4). Wir hatten so etwas auch schon einmal in einer Diskussion von 2017 im Forum.
Nun könnte man fragen, warum wird nicht versucht, den Baum durch Absägen des befallenen Teilstammes zu retten, aber das Übel sitzt im wahrsten Sinne des Wortes tiefer und zwar am Fuße der Buche. Dort erkennt man an mehreren Stellen die schwarzen Krusten (knistern wirklich beim Zerdrücken zwischen den Fingern) des Brandkrustenpilzes (Bild 5), der sich von dort schädigend aktiv ist, auch wenn man das von außen nicht so sieht. Es ist wirklich schade.
Eine weitere Baumschädigung im öffentlichen Bereich war im Tierpark Dessau zu sehen- einen Befall mit Zunderschwamm an mindestens zwei Bäumen, z.T. erheblich, und weiterhin zusätzlichen Befall mit einem zweiten Pilz (Bilder 6 und 7).
Man wird nicht umhinkommen, auch hier die Bäume drastisch einzukürzen, da irgendwann der obere Teil wegbrechen wird.
Der zweite Baumpilz (Porling) in Bild 7 hatte übrigens noch relativ fleischige Fruchtkörper von rund 17 cm Breite mit dunkelbrauner Oberseite (Bilder 8 und 9).
Wenn Ihr noch Ergänzungen habt, lasst es uns bitte wissen.
Mit besten Grüßen aus Anhalt Henry