Verschiedene Flechten auf Kalkfelsen.

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 390 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. März 2025 um 19:38) ist von Bemoeh.

  • Hallo ans Forum,

    Hallo KaMaMa,

    Hallo Martin,

    nun die vor einiger Zeit angekündigten Flechten-Fotos noch von den Kalkfelsen im NSG-Weiße Frau Rösenbeck. Von diesen verschiedenen Flechten habe ich leider nur Fotos. Sicherlich ist eine genaue Bestimmung nur mit diesen Fotos nicht möglich, aber zeigen geht. Einen Versuch mit einigen Vergleichen, eine Richtung anzugeben, habe ich aber gemacht, hier meine Vermutungen:

    Foto 1a bis 1c leuchtend grün auf schwarzen Lager (noch nie gesehen) Richtung Rhizocarpon lecanorium? Foto 2a + 2b Richtung Candelariella coralliza? Foto 3a + 3b Richtung Rhizocarpon geographicum? Foto 4a +4b Richtung Lecidea lithophilia? Foto 5a + 5b Richtung Candelariella coralliza? Foto 6a + 6b Richtung Melanelixia fuliginosa? Foto 7a + 7b Richtung Candelariella vitellina?

    Es würde mich freuen wenn du mal über die Flechten schaust und deine Meinung dazu sagst, auch wenn ich völlig daneben liegen sollte!!

    LG Bernd

    0- Kalkfelsen NSG-Weiße Frau Rösenbeck

    1a leuchtend Grün auf schwarzen Lager

    1b-leuchtend Grün auf schwarzen Lager

    1c-leuchtend Grün auf schwarzen Lager

    2a

    2b

    3a

    3b

    4a

    4b

    5a

    5b

    6a- Blattflechte über Kruste

    6b- Blattflechte über Kruste

    7a

    7b

  • Hallo Bernd,

    ja der Kalksteinblock!

    Die gelben Flechten #1/3 gehören natürlich zu Rhzicarpon. Rhizocarpon ist normalerweise auf Silikat anzutrefffen. Nur wenige Arten wollen kalkreiche (R. umbilicatum, ist aber weiß, nicht gelb) oder tolerieren kalkarme Gesteine. R. petraeum (weiß) und zwei alpinen Arten, R. atroflavescens (gelb) und R. ridescens (gelb und sorediös) - so lese ich. R. geographicum / R. lecanorinum gehören nicht dazu! Vielleicht solltest du das Gestein auf Kalk überprüfen, damit du auf die richtige Fährte kommst. Auch in Kalkgebieten kommen eingesprengt andere Gesteine vor, liegen darüber oder darunter.

    Für das NSG Weiße Frau wird explizit neben Kalk auch Diabas (Vulkanit, Silikat) genannt!

    Bei der ersten Flechte sehe ich keine Apothecien, nur sehr lückige, gelbe Thallusareolen auf viel schwarzem Vorthallus. Schwierig... Die dritte Flechte besitzt Apothecien, zumindes kann ich sie auf dem Foto erkennen. Gelbe Rhizocarpon nehme ich relativ selten mit, da meistens R. geographicum agg. herauskommt oder R. lecanorinum. Da die Areolen nicht sichelförmig sind, fällt R. lecanorinum raus.

    Candelariella vitellina und C. coralliza sind auch nicht wirklich Flechtenarten, die auf kalkreichem Substrat vorkommen. Bei Flechte #2 ann ich leider kaum etwas auf dem Foto auflösen. Selbst dann würde ich immer mikroskopieren, um sicher zu gehen. Flechte #4 sieht schon wie C. vitellina aus. Aber ist sie es wirklich? Kirschbaum weist nicht umsonst darauf hin, dass es Doppelgänger unter den Caloplacen gibt. Anthrachinon-Test mit KOH klärt die richte G(roßg)attung schnell ab.

    Lecidea ist eine sehr große Gattung. Bei weißen Krusten mit schwarzen Apothecien hört es beim mir auf, nach Foto gehen zu können - da ist das volle Programm der Chemie nötig, inklusive Lugoltest des Markes, und Mikroskopie ist unerlässlich! Dennoch finde ich Lecidea angenehmer und abwechslungsreicher als z.B. die Kristallsuche bei Lecanora... Die rostfleckige L. lithophila ist übrigens auch auf Silikat zuhause.

    Bei Melanelixia fuliginosa gehe ich mit. Die Flechteart kommt übrigens ebenfalls auf (kalkfreiem) Silikat vor, nicht auf Kalk! À propos, da war doch neulich schon Mal eine M. fuliginosa s.lat. vom gleichen Felsen, die ich dann wegen der Angabe "auf Kalkstein" als M. glabratula sehen wollte. Die Flechte könntest du nochmal vergleichen, ob es nicht doch die gleiche Art (M. fuliginosa s.str.) ist...

    Also lauter Arten, die für Silikat typisch sind, nicht für Kalkstein. Es macht beim Bestimmen immer Sinn, die Flechtengemeinschaft mit ins Auge zu fassen.

    Pardon, aber zu den Fotos kann ich leider nicht mehr sagen.

    Deine Vorschläge halte ich allerdings zumindest für plausibel. :)

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    als Erstes vielen Dank für deine Meinung, hilft mir weiter, war schon klar das nur Fotos für eine Bestimmung nicht ausreichen. Erstaunt hat mich diese Flechtenvielfalt an den Felskannten. Im Juni bin ich wieder vor Ort und werde die Felskuppe noch mal genauer anschauen (Test-Kalk, Diabas,Silikat). Bin nur von Kalkfelskuppen ausgegangen, habe deinen Link angeschaut, sehr aufschlussreich.

    Ich habe die M. glabratula noch mal angeschaut + mit M. fuliginosa verglichen, auf Grund des Substrats sollte es auch Melanelixia fuliginosa sein. Wirth fasst auch beide Arten zusammen, der Chemotest ist auch bei beiden Flechten gleich (italic 8.0) wie ich schon bei der ersten Probe gemacht habe.

    Auf zu neuen Taten

    Gruß Bernd

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