Verdrehter Geschmack

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. November 2024 um 09:24) ist von AustriaMyko.

  • Hallo liebe Pilzkenner,

    Ich habe da mal ein Anliegen an euch. Und da ich davon Ausgehe, dass hier einige Leute unterwegs sind die schon einiges probiert haben erhoffe ich mir diverse Erfahrungen in punkto Kulinarik von euch!


    Heute zum Beispiel habe ich das erste mal (so denke ich) Lachsreizker probiert (Fotos anbei, wuchsen bei Tanne) , ich weiß nicht ob es an der Zubereitung lag oder an der Jahreszeit - es war schon Frost bei uns , jedoch die Fruchtkörper wirkten sehr frisch und rochen auch herrlich... jedoch der geschmack war wiederlich... nach einem Bissen entsorgte ich die Mahlzeit...

    Der Geruch der Lachreizker war nach der Zubereitung "fischig" , vor der Zubereitung gehe ich ja mit, mit "obstartig". Liegt es an mir oder schmecken die einfach scheiße...? Von wo kommt eigentlich der Name Lachsreizker? In der Literatur liest man ja irgendwie nichts von fischig...

    Ich habe dieses Jahr auch mehrmals Fichtenreizker gegessen, - diese werden ja als "minderwertig" beschrieben . Schmeckten mir aber vorzüglich...

    Ich muss da aber auch irgendwie noch weiter ausholen..., Speisemorcheln als Beispiel schmecken für mich nur halb so gut wie Käppchenmorcheln..

    Der Milchbrätling , obwohl so viele von dem so schwärmen schmeckt mir auch irgendwie komisch und nicht wirklich gut...

    Der Netzstielige Hexenröhrling schmeckt für meinen Geschmack sehr gut (ähnlich dem Flockenstieligen)

    Den Samtfußkrempling finde ich sehr gut als Wurstsalat, wobei man auch oft liest der schmeckt scheiße...


    Ist mein Geschmackssinn so verquer oder geht es jemanden von euch so ähnlich?!

    Würde mich echt imteressieren!

    Vielen dank für eure Meinungen!


    Lg

    Austria

  • Achja,


    Graue Lärchenröhrlinge habe ich auch probiert, die haben auch ganz fürchterlich geschmeckt und hab da die Mahlzeit entsorgt.

    Rotfußröhrlinge aber als Beispiel schmecken mir wigentlich ganz gut...

  • Hi Austria

    Heute zum Beispiel habe ich das erste mal (so denke ich) Lachsreizker probiert (Fotos anbei, wuchsen bei Tanne)

    Wenn du diese bei Tanne gefunden hast werden es vermutlich schon Lachsreizker sein. Hättest du zur Abwechslung auch mal ein Foto von der Hutoberfläche gemacht, hätte ich es dir aber vermutlich genau sagen können. ;)

    ich weiß nicht ob es an der Zubereitung lag oder an der Jahreszeit - es war schon Frost bei uns , jedoch die Fruchtkörper wirkten sehr frisch und rochen auch herrlich... jedoch der geschmack war wiederlich... nach einem Bissen entsorgte ich die Mahlzeit...

    Der Geruch der Lachreizker war nach der Zubereitung "fischig" , vor der Zubereitung gehe ich ja mit, mit "obstartig". Liegt es an mir oder schmecken die einfach scheiße...? Von wo kommt eigentlich der Name Lachsreizker? In der Literatur liest man ja irgendwie nichts von fischig...

    Ich habe schon oft Lachsreizker gegessen, kann diese Erfahrung aber absolut nicht teilen und mir ist noch nie ein fischiger oder widerlicher Geruch aufgefallen. Ältere Exemplare können evtl. mal leicht bitterlich schmecken, aber im Allgemeinen haben mir schön knusprig angebratene Lachsreizker immer sehr gut geschmeckt und ich wäre nie darauf gekommen die Mahlzeit zu entsorgen. Ich denke daher eher, dass es an etwas anderem gelegen hat. Frost ist sicherlich nicht gut und vielleicht war das der Grund. Übrigens heissen Lachsreizker wegen der Farbe so, das hat nichts mit dem Geruch zu tun. :) Das verrät übrigens auch sein wissenschaftlicher Name (Lactarius salmonicolor) Hier ist noch ein Beitrag, den ich mal zum Lachsreizker hier im Forum erstellt habe: Vorstellung Lachsreizker (Lactarius salmonicolor)

    Ich habe dieses Jahr auch mehrmals Fichtenreizker gegessen, - diese werden ja als "minderwertig" beschrieben . Schmeckten mir aber vorzüglich...

    Die mag ich auch sehr gerne, nur sind die bei mir leider sehr oft vermadet (interessanterweise häufiger als Lachsreizker).

    Der Milchbrätling , obwohl so viele von dem so schwärmen schmeckt mir auch irgendwie komisch und nicht wirklich gut...

    Kann ich leider nicht beurteilen, da es diesen bei mir nicht zu finden gibt. Ich hatte dieses Jahr zwar meinen Erstfund vom Milchbrätling, aber das war nicht in meiner Heimat, sondern in Deutschland und ich hatte daher keine Möglichkeit ihn zuzubereiten.

    Der Netzstielige Hexenröhrling schmeckt für meinen Geschmack sehr gut (ähnlich dem Flockenstieligen)

    Kann ich bestätigen, die mag ich auch sehr gerne. Ich habe daraus unter anderem auch mal eine Suppe gemacht, die mir auch ausgezeichnet geschmeckt hat. Hier der Link: https://www.pilzforum.eu/board/thread/4…9383#post609383

    Den Samtfußkrempling finde ich sehr gut als Wurstsalat, wobei man auch oft liest der schmeckt scheiße...

    Dazu kann ich leider nichts sagen. Ich habe zwar schon oft Samtfusskremplinge gefunden, aber aufgrund der Geschmacksbeschreibungen und dem Aufwand ihn als Wurstsalat zuzubereiten für ein Ergebnis, das die meisten als maximal gar nicht übel beschrieben haben, liess ich die immer im Wald zurück.

    Graue Lärchenröhrlinge habe ich auch probiert, die haben auch ganz fürchterlich geschmeckt und hab da die Mahlzeit entsorgt.

    Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Habe die einmal gemacht und danach nie wieder. Für mich haben die nur muffig und schlecht geschmeckt und gelten daher seither nur noch als Kriegspilz. :)

    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Ich denke daher eher, dass es an etwas anderem gelegen hat. Frost ist sicherlich nicht gut und vielleicht war das der Grund.

    Hallo

    Vor Jahren habe ich mal als Versuch Reizker roh eingefroren. Die haben danach nicht mehr gut geschmeckt.

    Im Wald kommt der Nachtfrost, am Tage evtl. Tauwetter und danach der nächste Frost. Das funktioniert nur richtig gut mit Samtfußrüblingen und Judasohren.

    Grüße von der Insel Rügen

  • Guten Morgen zusammen,


    @ Austria,


    Highlight ist ein besonderes Ereignis, möglichst noch des Tages.

    Wie hast Du denn die Reizker zubereitet? Ich glaube, dass es an der Zubereitungsart gelegen hat. Was Du an Funde über Bilder zeigst, ist eine Reizkerart. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Weil die Hutaberseite nicht zu sehen ist.

    Ich werde jetzt in den Wald gehen. Mal schauen, was sich bei uns so finden läßt. Wenn ich überhaupt was finde. Frost.

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

    Einmal editiert, zuletzt von Murmel (24. November 2024 um 15:26)

  • Hallo Benjamin,


    Ja ich habe wirklich kein einziges Foto von der Hutoberfläche gemacht ^^.

    Ja ok bei dem Wissenschaftlichen Namen hab ich nicht um die Ecke gedacht, L.salmonicolor -> Farbe :P. Ich hab mich da so auf den Geruch versteift von den Zubereiteten Pilzen ^^.

    Vielleicht lag es da dran dass ich die im Kaminofen in einem Gusseisenen Topf gemacht habe und nicht knusprig angebraten habe?! Aber zumindest "bitter" habe ich nicht wahrgenommen.

    Ja das mit Pilzen und Frost ist so eine Sache, normalerweise beschränke ich mich um diese Jahreszeit nurmehr auf 3 Winterpilze, doch hab mich so über die Reizker gefreut dass ich die mal probieren wollte...


    Danke für dein Rezept für die Hexen! Da bin ich froh, dass die dir auch schmecken!

    Ebenso, dass deine Erfahrung mit den Lärchenröhrling sich auch decken! ;)

    Dir Uwe auch ein Dankeschön für deine Erfahrung mit dem Einfrieren der Reizker!:)

    Lg

    Austria

  • Ich werde jetzt in den Wald gehen. Ual schauen, was sich bei uns so finden läßt. Wenn ich überhaupt was finde. Frost.

    Hallo Murmel

    Natürlich findest du etwas! Ich war gestern eine halbe Stunde im Wald, ich musste nochmal eine Fundstelle wegen der Bäume überprüfen. Es war schon fast dunkel.

    Es gab reichlich Herbstlorcheln, Korallen, Röhrige Keulen, Beringte Erdritterlinge und LBM = Bogenpilze. Ich freue mich auf deinen Fundbericht!

    Besonders schön war der:

    Häutiger Lederfältling (Meruliopsis corium)

    Grüße von der Insel Rügen

  • Hallo Austria Myko,

    was soll man schon über persönlichen Geschmack diskutieren? Iss einfach, was dir persönlich schmeckt, nicht was den anderen persönlich schmeckt, und lass alles andere weg. Was hast du denn schon davon, dir etwas mit Qual reinzuwürgen, von dem nur andere sagen dass es gut schmeckt? Es könnte eine Art natürlicher Indikator sein, welches Nährmaterial dir persönlich bekommt und was nicht.

    Im übrigen wären mir persönlich die Reizker, die du gezeigt hast, schon zu alt zum Essen gewesen, da sind ja auch welche mit trichterig vertiefter Hutmitte zu sehen. So etwas würde bei mir nicht den Weg in die Pfanne finden.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Ich war ja beim Perlpilz sehr enttäuscht. Ich habe mich lange geärgert, weil ich soviele gefunden habe und ich mich nie getraut habe, ihn mitzunehmen.

    Habe letztens dann mal einen jungen FK mitgenommen und kontrollieren lassen.

    Dann beim Essen die große Enttäuschung - ziemlich langweilig und Champignonartig.


    Dem Parasol kann ich auch nichts abgewinnen, auch wenn viele auf ihn schwören. Ich persönlich finde ihn recht streng und als gelobtes Schnitzel ist es ein triefendes Stück Panade mit hauchdünnem, dafür aber wenig schmackhaftem Innenleben.


    Habe mich auch manchmal gefragt, ob ich geschmacksverwirrt bin.

  • Hi.


    Nebenan im Pilzforum.eu gibt es eine schöne küchenmykologische Liste mit individuellen Geschmacksbewertungen von sehr vielen Pilzarten. Die ist nicht hochwissenschaftlich aber meiner Ansicht nach sehr interessant, weil sie auch die Streuung aufzeigt wie Geschmäcker individuell bewertet werden. Es gibt da viele Arten, die durch die Bank weg recht hohe Wertungen einheimsen, aber auch ein paar, die scheinbar recht deutlich "Geschmackssache" sind.

    Ob das nun am Pilz, den äußeren Umständen, der Zubereitung oder den individuellen Geschmacksknospen liegt, wer weiß...


    Ich habe jedenfalls auch schon mal eine Lachsreizker-Pfanne entsorgt, weil ich sie ebenfalls ungenießbar fand.


    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Wenn das Parasolgericht nicht schmeckt, liegt das an der Zubereitung. Man sollte richtig würzen und schön cross braten. Pilzpulver hilft auch oft, wenn der Eigengeschmack zu gering ist. Mit Bratkartoffeln und Spiegelei ist es dann richtig lecker, aber jeder hat eben seinen eigenen Stil und Geschmack.

    Gruß Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo zusammen!


    Wow, ich danke euch alle recht herzlich für den ganzen Input und Erfahrungen welche ihr teilt!

    Klasse von euch!:)

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