Guten Abend,
ich habe heute im Fichtenwald, aber neben einem Laubbaum, den ich für eine Pappel halte, einen interessanten rostbraunen Haarschleierling gefunden. Leider war es ein Einzelexemplar und dazu noch ein nicht ganz junges. Ich hoffe, daß dennoch eine Aussage über die Art möglich ist.
Begleitbaum:
- Stiellänge: 5 cm
- Hutbreite: 3 cm
- Hutoberfläche: Hut wirkt glatt und eingewachsen faserig. Da der Hut und die Huthaut aufreißen, ist das nur schwer eindeutig zu beschreiben.
- Gestalt: Hut im Vergleich zum dicken Stiel auffällig schmal. In der Mitte des Hutes ist ein auffälliger Buckel. Der Hut ist stark radial eingerissen. Der Stiel ist kurz über dem Grund knollig verdickt, läuft aber zugespitzt nach unten aus.
- Farben: Der ganze Pilz ist orangebraun oder rostbraun. Im Wald habe ich den Stiel für genattert gehalten, auf jeden Fall hat er gelbliche und dunkler braune Sprenkel.
- Geruch: fast nicht vorhanden, ein bißchen nach Rettich
- Blätter: angewachsen, jetzt abreißend, etwa wie der Hut gefärbt, etwas entferntstehend, mit helleren Schneiden, mit Anastomosen
- Sporengröße: 10 x 8 mu
Was machen wir jetzt daraus?
Wenn den Hut als "filzig" oder "feinschuppig" bezeichne, komm ich im Winkler durch die lebhaften Farben bei den Rauhköpfen raus. Wenn ich "nicht auffällig gilbend", den unauffälligen Geruch, Nadelwald und die Färbungen zum Schlüsseln nehme, schwanke ich zwischen dem Spitzgebuckelten Rauhkopf (Cortinarius rubellus) und dem Löwengelben Goldrauhkopf (Aureonarius limonius). Da mein Fruchtkörper wenig gelb und mehr orange bis rostbraun ist, würde ich sagen, daß ich einen Spitzgebuckelten Rauhkopf gefunden habe. Die Sporengröße schließt den Löwengelben Goldrauhkopf eindeutig aus.
Was ist eure geschätzte Meinung? Sollte ich eher noch mit etwas anderem vergleichen? Oder ist das Cortinarius rubellus?
Herzlichen Dank und viele Grüße,
Benjamin