Geschmackstest Mairitterling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.368 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Mai 2025 um 12:59) ist von MisterX.

  • Hallo Pilzfreunde,

    da ich den Riesenrötling und den Ziegelroten Risspilz noch nie selbst gefunden habe, habe ich die Maipilze vom Wochenende zur Sicherheit noch im Kühlschrank aussporen lassen. Nachdem sie brav weiß gesport haben wurden sie dann mit bestem Gewissen verzehrt. Habe interessehalber noch die Amyloidität überprüft und auch hier waren die Sporen wie erwartet inamyloid.

      

    Habe dann zwei Zubereitunsmethoden probiert: Gebraten und gekocht als Suppe.

    Über den Geschmack wird ja gestritten. Ich empfinde ihn als sehr angenehm-pilzig, leicht fleischig aber recht unspektakulär. In etwa wie ein sehr milder Zuchtchampignon. Der Gurkengeschmack und -geruch verliert sich wie man vielerorts hört vollständig. Insgesamt geschmacklich gut, aber nichts besonderes. Gebraten ist er deutlich aromatischer, als Suppenpilz taugt er weniger.

    Wo der Pilz wirklich punkten kann ist seine Konsistenz. Er schrumpft stark ein und wird dann angenehm weich und bissfest, in etwa wie sehr lange geschmortes, weiches Fleisch. Er hat nicht die leicht knorpeligen Konsistenz des Champignons auch wird auch nicht lapprig/schleimig wie der Shiitake.

    Besonders empfehlen würde ich ihn für Personen, die Pilze eigentlich geschmacklich mögen, aber denen der Biss und die Konsistenz der meisten Arten nicht zusagt.

    Ich mag ihn insgesamt sehr gerne. Gebraten auf einem Brötchen eine echte Delikatesse.

    Viele Grüße,

    Mr. X

       

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ich mag ihn insgesamt sehr gerne. Gebraten auf einem Brötchen eine echte Delikatesse.

    Hallo MisterX

    Das sehe ich genau so. Nur Salz und Pfeffer, kein Speck und keine Zwiebel und den richtigen Zeitpunkt, wenn er aus der Pfanne muss!

    Grüße von der Insel Rügen

  • Mir ist aufgefallen, dass die Exemplare diesmal sehr trocken waren (natürlich kein Trockenschaden). Bisher hatte ich immer ziemlich durchfeuchtete Mairitterlinge gesammelt.

    Der Geschmack diesmal mit den leicht angetrockneten Pilzen war meiner Empfindung nach deutlich besser. Besonders fleischig und angenehm. War das Zufall oder hat vielleicht sonst jemand dieselbe Erfahrung gemacht?

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  • Lieber MisterX

    Danke bestens für deine kulinarische Berichterstattung.

    Mir behagen die Mairitterlinge auch besser als die von uns damals erprobten Pfeffermilchlinge 😉

    Dass sie in etwas angetrockneten Zustand Geschmacksintensiver sind kann ich mir gut vorstellen und ist wohl bei den meisten FK so, dass sie durchs Trocknen an Geschmack gewinnen.

    Beste Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Dass sie in etwas angetrockneten Zustand Geschmacksintensiver sind kann ich mir gut vorstellen und ist wohl bei den meisten FK so, dass sie durchs Trocknen an Geschmack gewinnen.

    Ja, das müsste man echt mal systematisch ausprobieren, also natürlich nicht vertrocknete Exemplare sammeln, aber zu Hause im Ofen oder Dörrgerät unter kontrollierten Bedingungen könnte man das mal testen, ob das noch bei anderen Arten eine geschmackliche Verbesserung ergibt.

    besser als die von uns damals erprobten Pfeffermilchlinge 😉

    Oje...die lasse ich dieses Jahr garantiert stehen ^^

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  • Hallo in die Runde,

    Ich trockne keine Maipilze. Der Geschmack des Pilze ist in meinen Augen was ganz besonderes und mit anderen Pilzen kaum vergleichbar. Angebraten mit Zwiebeln, Pfeffer und Salz und zum Schluss mit Sahne, aber Schlagsahne, abgeschmeckt, ist das Pilz Gericht perfekt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Zitat

    zu Hause im Ofen oder Dörrgerät unter kontrollierten Bedingungen könnte man das mal testen, ob das noch bei anderen Arten eine geschmackliche Verbesserung ergibt.

    Davon würde ich abraten, das würde ich eher bei vom Regen durchweichten mal ausprobieren. Bei normalen guten Exemplaren hätte ich Angst, dass man die Konsistenz ruiniert.

  • Hallo zusammen,


    Maipilze sind bei mir in meinen Revieren recht häufig (zumindest in nicht ganz so trockenen Frühlingen) und werden augenscheinlich von den meisten Schwammerlsuchern ignoriert, was ich als großes Glück empfinde. Denn auch für mich sind Maipilze wohlschmeckend und von der Konsistenz her besonders fest, wobei ich vermeine (*hüstel*), geschmackliche Unterschiede je nach Standort wahrgenommen zu haben.

    Sie sind in der Reihenfolge meines lokalen kulinarischen Jahrespilzkalender als dritter ergiebiger und mindestens guter Speisepilz geführt, nach den Samtfußrüblingen im Winter und den Morcheln (die übrigens in Oberbayern regional auch als "Maischwammerl" bezeichnet werden) im Frühjahr. Tatsächlich habe ich sie auch bereits zweimal im Spätherbst gefunden, was mich bestimmungsmäßig arg ins Schleudern geraten ließ, da ich fest davon ausging, dass das aufgrund der Jahreszeit einfach keine Maipilze sein konnten.

    Ich habe sie schon in allerlei Variationen frisch zubereitet und war stets mehr als zufrieden; lediglich getrocknet habe ich sie noch nicht.


    Viele Grüße,

    Panikpilz

  • wobei ich vermeine (*hüstel*), geschmackliche Unterschiede je nach Standort wahrgenommen zu haben.

    Interessant. Welche Unterschiede hast du denn da festgestellt? Meine Pilze kamen bisher ausschließlich direkt aus recht jungen FIchtenmonokulturen (da wo die jungen Bäume eng gepflanzt sind, es richtig düster ist und sonst am Boden kaum etwas wächst).

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • wobei ich vermeine (*hüstel*), geschmackliche Unterschiede je nach Standort wahrgenommen zu haben.

    Interessant. Welche Unterschiede hast du denn da festgestellt? Meine Pilze kamen bisher ausschließlich direkt aus recht jungen FIchtenmonokulturen (da wo die jungen Bäume eng gepflanzt sind, es richtig düster ist und sonst am Boden kaum etwas wächst).

    Hallo MisterX,

    die meisten meiner Maipilzfunde stammen aus Mischwäldern und einige aus den klassischen Fichtenmonokulturen der größeren Forste in der Gegend. Nach meinem persönlichen Geschmacksempfinden, was naturgemäß rein subjektiver Natur ist, schmecken mir die Maipilze aus den Lohwäldern (Eiche-Hainbuchen-Mischwald) deutlich besser, mit einem intensiveren, nussig-umamihaften Aroma.

    Mir ist klar, dass es bzgl. Pilzgeschmack zig Faktoren gibt, die zu gustatorischen Variationen führen können, die nichts mit dem Standort zu tun haben, wie z. B. das Alter der Fruchtkörper oder Mikroklima während ihrer Entwicklungsphase. Da ich zudem bisher noch keinen wirklich direkten Geschmacksvergleich mit Maipilzen aus verschiedenen Standorten hatte, ist meine Aussage natürlich mit Vorsicht zu genießen.


    Viele Grüße,

    Panikpilz

    Einmal editiert, zuletzt von Panikpilz (19. Mai 2025 um 09:56)

  • Nach meinem persönlichen Geschmacksempfinden, was naturgemäß rein subjektiver Natur ist, schmecken mir die Maipilze aus den Lohwäldern (Eiche-Hainbuchen-Mischwald) deutlich besser, mit einem intensiveren, nussig-umamihaften Aroma.

    Hoffe mal, ich finde die mal da und kann dann auch berichten :)

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